Mein Credo: Tu, was nur Du tun kannst und kein anderer auf dieser Welt. Sei es, was es will.

Über mich
… als Mensch
Ich wollte in meinem Leben immer etwas Sinnvolles tun. Etwas, hinter dem ich mit meinem ganzen Wesen und meinem ganzen Sein uneingeschränkt stehen kann.
Ich »verstehe« auch nicht, warum Menschen ständig Fotos von etwas machen müssen, anstatt diese unwiederbringlichen Momente tatsächlich zu erleben. Unser Gehirn ist doch der ideale Speicher für alles, was wir erleben. Und ständig verfügbar. Ohne Mausklick und Kropfdruck.
Zehn Jahre lang habe ich Yoga unterrichtet, danach habe ich zehn Jahre lang Manuskripte lektoriert.
Nun reizt es mich, erneut eine weitere Seite zu leben: mein sprachspielerisches Schreiben.
Ich bin – wie jeder Mensch – eine vielschichtige Persönlichkeit. Auf jeden Fall etwas eigenwillig. Alles, was mir wirklich wichtig ist, hat nichts mit Zahlen oder Formeln zu tun. Das, was wirklich mein Herz berührt, ist nicht zähl-, berechen- oder digitalisierbar, und erst recht ist es nicht »skalierbar«. Ich halte es ohnehin für eine Art Krankheit unserer Zeit, dass wir viel zu vieles zu berechnen versuchen oder dass wir glauben, uns bestimmten Dingen ausschließlich auf mathematisch-naturwischensaftlichem [siehe PROZUKOMDEDEUS] Wege nähern oder es nur auf diese Weise gar verstehen könnten. So wird es uns ja allzu oft gesagt, in den Medien. Dem entgegne ich: Niemand wird je Humor erklären können, und ebenso wird niemals jemand schlüssig Liebe erklären können. Ein tieferes bzw. ein wirklich tiefes Verstehen erlangt man meiner Meinung nach ohnehin nur, indem man sich als ganzer Mensch auf etwas einlässt. Dazu ein Beispiel …
Über Fahrradcomputer, Schrittzähler und ähnlichen Unsinn (der uns vom Erleben und vom Leben ablenkt …)
In meiner Freiburger Zeit bin ich wie ein Halbprofi Rennrad gefahren. Irgendwann kamen Fahrradcomputer auf, und auch ich montierte mir einen ans Rad: momentane Geschwindigkeit, Höchstgeschwindigkeit, zurückgelegte Kilometer …
Nach drei Jahren montierte ich ihn wieder ab. Endgültig. Warum? Jede Sekunde, die ich auf diese Zahlen starrte, verpasste ich die Natur um mich herum, alles Schöne, das mich umgab. Wozu fahre ich denn eigentlich diesen Berg hinauf? Um dann irgendwann irgendwelche Zahlen abzulesen? Worüber freue ich mich wirklich? Über Zahlen auf einem Display? Über eine Verbesserung meiner Bestzeit auf den Schauinsland (den Freiburger Hausberg, 1.000 Höhenmeter über der Stadt) um 10 oder 20 Sekunden? Oder über das, was ich wirklich spüre und erlebe? Über die Luft, die Natur um mich herum, meine Verfassung an diesem Tag? Über das Plätschern des Baches, der neben der Straße fließt, die Blicke nach links, nach rechts, talwärts? Über meinen mir von meinem Schöpfer, vom Universum oder/und von Mutter Natur geschenkten Körper, der mich das alles überhaupt nur erleben lässt? Über die wunderbare Luft, die ich in meine Lungen sauge? Über das Wunder, wie meine Lungenbläschen bei jedem Atemzug Kohlendioxid gegen Sauerstoff tauschen? Über die Myriaden physiko-chemischer Prozesse, die in jeder Millisekunde ablaufen (müssen), damit dieses ganze Körper-Geist-Seele-System, das ich bin, das tun kann, was es in ebendiesem Moment tut? Und von dem wir in unserem Alltag nicht das geringste mitbekommen, obwohl es doch unsere Lebensgrundlage ist? Und über dieses »Ich«, das ich bin, dieses Bewusstseinszentrum, das bei alledem einfach … glücklich ist? Ganz zu schweigen von den 13,8 Milliarden Jahren Evolution (so schätzt die Wissenschaft), die nötig waren, um all diese Wunder hervorzubringen? Und all das reduziere ich auf drei oder vier »messbare« Parameter? Freiwillig?
Meine Entscheidung: Spüren. Empfinden. Wahrnehmen. Leben. Dankbar sein für all das Wunderbare, das uns umgibt. Für das – scheinbar – Alltäglichste. Das aber, wenn man sich auf das Wesen der Welt einlässt, ganz und gar nicht alltäglich ist.
Ich habe den Eindruck, heutzutage herrscht ein eklatantes Missverhältnis zwischen Gefühl und Technik (ich weiß, das ist banal; aber es ist mindestens ebenso evident, dass, gerade WEIL es so „selbstverständlich“ geworden ist, es viel zu bereitwillig nur noch hingenommen wird). Und dass wir dem, was wir (selbst wenn wir es überdeutlich) fühlen, was wir spüren, überhaupt keinen Raum und keine Chance mehr geben, unsere Entscheidungen und damit unser Leben zu lenken. Dem, was uns als Menschen, als Menschheit Zehntausende von Jahren hat erst überleben und uns entwickeln hat lassen …
… wird fortgesetzt …
Über mich als Sprachliebhaber und Autor
Mein Motto: »Sprache ist zum Spielen da – Bedeutungen verhandelbar«
Als ich 1 war, erwachte mein Interesse an Sprache. Ich begann, Lautbildung, Phonemik, Grammatik und später auch eigentliches Sprechen zu studieren.
Mit 3 wurde ich eingekindergartent. Ich entwickelte die von mir so genannte »Relativitätspraxis« (Theorien war mir damals ziemlich egal). Zentrale These: Die menschliche Entwicklung läuft in einem beschleunigten Bezugssystem – also in einem Kind, das herumrennt – schneller ab als in einem Kind, das stillsitzt. (Die Ergebnisse waren, wie ich finde, eindeutig, wurden aber von den Kindergärtnerinnen in ihrer fundamentalen Tragweite gar nicht erkannt.)
Mein Interesse an Sprache und Literatur erwachte erst nach der Schulzeit. Nachdem ich Hesses Glasperlenspiel gelesen hatte (ohne allzu viel davon zu verstehen), fiel mir in der örtlichen Buchhandlung Siegfried Unselds Dissertation in die Hände. Es war eine Offenbarung, denn Unseld erläuterte mir, was da eigentlich alles an Bedeutung und Gehalt drinsteckte. Es war faszinierend. So wollte ich auch in Literatur eintauchen können. Der Entschluss war gefasst: Ich würde Germanistik studieren.
Eine meiner größten Gaben: Ich glaube, ich kann aus (fast) allem irgendetwas Kreativ-Witziges machen. Jemand hat das mal so beschrieben: »Du nimmst Dinge und Augenblicke wahr, die einem normalen Menschen kaum auffallen.« Daraus entstehen dann Wortspielereien oder auch kleine Geschichten. Längere Erzählungen liegen mir weniger, meine Aufmerksamkeit richtet sich eher auf Details; daher ist bei mir auch die Wortebene dominant; bzw., die Kurzgeschichten gehen oft von einem Worteinfall aus. Ein Beispiel: Wenn sich der Golfstrom, wie kürzlich (im März 2021) zu lesen war, abschwächt: Was läge dann näher, als ihn in Polostrom umzubenennen? Oder ich deute Phänomene gern um. Einfach mal unseren Wahrnehmungsrahmen (das Framing) ändern. Bisweilen auch, um zu erkennen, dass wir manchmal (oder eigentlich immer) in ziemlich wahnwitzigen Zuständen leben.

Mein Tagesablauf
In der Regel arbeite ich unununterbrochen (mit anderen Worten: nicht ununterbrochen; hin und wieder mal ein Päuschen einlegend). Also auch die ganze Nacht hindurch. Manchmal wache ich morgens schweißgebadet auf … Ja, Traumarbeit kann manchmal ziemlich anstrengend sein.
Dann stehe ich auf, dusche und brühstücke (wenn die erste Mahlzeit des Tages nur aus Tee oder Kaffee besteht, ist das nämlich ein Brühstück, kein Frühstück). Dabei notiere ich mir die Ideen, die mir morgens im Halbschlaf oder beim Duschen gekommen sind. Dann notiere ich mir die Ideen, die mir beim Notieren der Ideen gekommen sind. Dann ist meistens schon Nachmittag – Zeit, mich zu deentspannen.
Ich fahre ziellos durch die Gegend; meistens ist mein Ziel Stralau. Dort kann man seinen Schweif schön über das Wasser blicken lassen.
… wird fortgesetzt …
Meine Quintessenz
Habe ich eigentlich schon gesagt, dass es für mich, seit ich mich der Sprache und der Beobachtung widme, niemals eine Veranlassung gibt, mich zu langweilen? Oder mich darüber aufzuregen, dass jemand zu spät kommt oder dass etwas nicht so abläuft wie geplant? Weil ich mich selbst, meinen Kopf und mein Vorstellungsvermögen immer dabeihabe.
Ich gehe einkaufen, sehe irgendein Schild, meine Assoziationen sprudeln – schon habe ich wieder zwei oder drei neue Einfälle. Ich höre »Liebe Kunden, wir öffnen Kasse drei für Sie« – wieder eine Idee für einen Sketch. Ich lese einen Artikel mit einem dämlich blöden Schreibfehler – und erfinde etwas kreativ Neues. Ich lese, die Raumsonde Voyager hätte (als erstes menschengemachtes Objekt) unser Sonnensystem verlassen. Und mir kommt die Idee zu einer Story, dass diese Raumsonde, die die USA Ende der 70er Jahre mal ins All geschossen haben und die dasjenige menschengemachte Objekt ist, das sich am weitesten von der Erde entfernt hat … dass diese Raumsonde eben wieder auf die Erde zurückkommt, mit einem Aufkleber »Empfänger unbekannt verzogen« …